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14. März 2023

Jusos fordern Glasfaseranbindung Mülheimer Schulen nach Bedarf und nicht nach Wirtschaftlichkeit

Mit großem Bedauern haben die Jusos die Pläne der Stadtverwaltung zur Glasfaseranbindung der Mülheimer Schulen zur Kenntnis genommen. Nach dem Zeitplan, der in der Februar-Sitzung des Bildungsausschusses vorgestellt worden war, dürfen einige weiterführende Schulen erst 2025 auf einen Anschluss an das Glasfasernetz hoffen.

Bemerkenswert ist dabei, dass Schulen in den nördlichen Stadtteilen länger warten müssen als im Süden. Im Mülheimer Norden soll im laufenden Jahr keine einzige Schule an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Dabei befinden sich dort mit der Gustav-Heinemann- und der Willy-Brandt-Schule zwei Gesamtschulen, die insgesamt von knapp 2500 Schüler:innen besucht werden.

„Es ist mir absolut unverständlich, dass ausgerechnet die größte Schule unserer Stadt am längsten warten muss“, kritisiert Mara Bender, stellvertretende Vorsitzende der Mülheimer Jusos. Ebenso sollten die besonderen Herausforderungen der Willy-Brandt-Schule, die, ähnlich wie die Gesamtschule Saarn im Süden, von vielen Schüler:innen aus sozioökonomisch benachteiligten Elternhäusern besucht wird, anerkannt werden und in den Plänen Berücksichtigung finden.

„Gerade diese Kinder und Jugendlichen haben oft kein (schnelles) WLAN zuhause. Umso wichtiger ist es, dass sie Recherchen, Hausarbeiten und Präsentationen einfach und unkompliziert in der Schule erledigen können. Ein angemessenes Schüler:innen-WLAN ist ohne den Glasfaseranschluss der Schule aber schlicht nicht umzusetzen.“

Des Weiteren führt die fehlende Glasfaseranbindung dazu, dass digitaler Unterricht bisher nur in Computerräumen vollumfänglich möglich ist. Wenn Schüler:innen und Lehrer:innen in anderen Unterrichtsräumen mit digitalen Methoden arbeiten wollen, die eine Internetverbindung voraussetzen, müssen sie nicht selten auf ihre privaten Tarife zurückgreifen.

Hintergrund der langen Wartezeit bis 2025 ist, dass der Glasfaserausbau von der medl durchgeführt und der Zeitpunkt der Anbindung stark von der Frage der Wirtschaftlichkeit beeinflusst wird. Aus Sicht der Jusos muss die Stadt hier korrigierend eingreifen: Die Glasfaseranbindungen sollten dort am schnellsten erfolgen, wo sie am dringendsten benötigt werden und möglichst vielen Schüler:innen nutzen.


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